Politikerwort der WfB für den 20. 4. 2024
Einige Bauvorhaben in
Bargteheide
Verschiedene öffentliche Bauvorhaben sind in
Bargteheide geplant. Eines der wichtigsten ist der Neubau der
Feuerwache an der Bahnhofstraße. Eine Fahrzeughalle für 13
Löschfahrzeuge, Waschhalle und Werkstatt sowie Mannschafts- und
Sozialräume sind zu bauen. Im Haushalt sind dafür zurzeit 14,3
Millionen Euro vorgesehen. Im Vorfeld mussten viele Kriterien
geprüft und abgewogen werden. Diese beginnen bei Alarmausfahrt,
gehen über Artenschutz und Gründach mit lebenden Pflanzen zu
Photovoltaik und Solarthermie und reichen bis zur Zuwegung durch
den Knick. In der Stadtvertretung im Dezember 2023 ist der
zugehörige Bebauungsplan Nr. 9B beschlossen worden. Dies war eine
Voraussetzung, um die ersten Ingenieursleistungen ausschreiben zu
können. Die Anfragen gehen in den nächsten Wochen raus.
Es steht die politische Forderung im Raum, den Bau zusätzlich von
der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) begleiten
und nach dem DGNB-Standard GOLD zertifizieren zu lassen. Dies
verursacht zusätzlich sowohl externe als auch interne Kosten. Bei
vergleichbaren Bauten werden dafür rund 50.000 € kalkuliert. Hier
nimmt die WfB klar Stellung. Bei der derzeitigen Planung werden
bereits die „Leitideen nachhaltige Bauleitplanung“ berücksichtigt.
Damit ist sichergestellt, dass bei dem Bauvorhaben Aspekte wie die
Nutzung, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und
CO2-Bilanz bedacht werden. Zusätzlichen Aufwand und zusätzliche
Kosten für ein Zertifikat lehnen wir ab.
Neben dem Projekt Neubau Feuerwache ist auch die Buswendeschleife
umzusetzen, um die Belastung im Louise-Zietz-Weg zu verringern und
die Schulen besser erreichen zu können. Die Buswendeschleife soll
zusätzlich eine Ladesäuleninfrastruktur für E-Busse und
Abstellflächen sowie Sozialräume bieten.
Als weiteres Projekt steht für das Kopernikus Gymnasium
Bargteheide (KGB) der Abriss und Neubau der 3-Feld-Sporthalle an.
Dafür sind im Haushalt zurzeit 12,75 Millionen Euro vorgesehen.
Alternativ ist eine Sanierung zu prüfen. Eine Sanierung enthält
jedoch unkalkulierbare Risiken. Warten wir ab, was die Analyse der
beratenden Architekten ergibt. Ziel muss sein, dass wir auf lange
Jahre eine Sporthalle erhalten, die den Sportbetrieb für die
Schulen und den Breitensport sichert.
Dies sind nicht alle Projekte der Stadt. Allein diese Auswahl
zeigt, dass die Verwaltung gut ausgelastet ist. Wir sind gespannt
auf die Berichte zur nächsten Sitzung im Ausschuss Bauen und
Bauordnung (BBO) am 25. April bzw. 16. Mai 2024.
Ein anderes herausragendes Projekt ist der barrierefreie Anbau
unter der Regie des Vereins „Kleines Theater Bargteheide“. Im
August 2023 begann man, die Baugrube auszuheben. Inzwischen ist
das Fundament gegossen und sind die Wände für den neuen
Sanitärbereich gemauert. Bald kommt der Stahlbau. Wünschen wir den
Verantwortlichen, dass bis zum September für die neue Spielsaison
alles fertig ist.
Diskutieren Sie gerne mit uns über diese und andere Themen.
Gerhard
Artinger,
Vorsitzender der WfB
Politikerwort der WfB für den 16. 3. 2024
Haben Sie überhaupt Abitur?
Das war eine tolle Veranstaltung. Am 9. März
2024 waren sich die rund tausend Teilnehmer an der zweiten
Bargteheider Demo gegen rechts einig: Man muss etwas tun! Aber wie
erreicht man, dass wenigstens unsere Kinder und Jugendlichen
nicht immer mehr indoktriniert werden? Tiktok macht oft süchtig.
Gerade dort findet die tägliche Dauerberieselung aber statt. Die
AFD ist in den „sozialen Medien“ drei mal so stark vertreten wie
alle anderen Parteien zusammen.
Wieder einmal sind hier die Schulen und Eltern gefragt. Es geht
darum, die Manipulationstechniken in der Politik und der Werbung
bewusst zu machen (Aufgabe: Erkennt drei Manipulationsmethoden im
Video und wendet sie selbst an). Zum Glück gibt es hier Hilfe im
ZDF. Dort findet man die Sendung „Maithink X-Die Show“ vom 18.2.24
mit dem Titel "Wie populistische Politiker uns verarschen".
Mai Thi Nguyen-Kim stellt typische Techniken von Populisten vor,
z. B. die Attacke gegen den Menschen. Es wird versucht, den Ruf
des Gegenübers zu beschädigen. Gelingt das, sind seine
Sachargumente hinfällig. Die ständige Hetze gegen Grünen-Vertreter
führte in Ahrensburg sogar dazu, dass Sitzungen unter
Polizeischutz stattfinden müssen.
Wir müssen den Jugendlichen klarmachen, dass Fragen wie „Haben Sie
überhaupt Abitur?“ (F. J. Strauß 1963) keine Sachargumente sind.
Die damalige Antwort: „Herr Strauß, auf dieser Ebene diskutiere
ich nicht mit Ihnen.“ war genau passend.
Eine der wichtigsten Manipulationstechniken hat Hannah Arendt so
beschrieben: „Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst
zu lügen gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat - die
teuflischste Variante, die man sich denken kann - nämlich: das
Wahrlügen.“ Eine oft wiederholte Lüge wird am Ende geglaubt.
Trump macht das ständig. Braun gewinnt.
Dann gibt es noch das falsche Dilemma. Es wird mit
Schwarz-Weiß-Malerei gearbeitet, statt sich um Kompromisse zu
bemühen. Oder man beschimpft erst in überzogener Weise, rudert
dann aber zurück. Irgendetwas wird schon hängenbleiben.
Auch gern vorgetragen wird, dass Tatsachen und Meinungen
gleichwertig seien. Damit wird versucht, missliebige fachliche
Aussagen zu entwerten. Ein Beispiel ist die Meinung der
Bargteheider Grünen, das Gutachten zur Villa Wacker sei falsch,
weil es nicht von einem „vereidigten Bausachverständigen“ stammt.
Dabei hat der Gutachter, ein erfahrener Architekt, sogar das
Abitur.
Norbert Muras
Politikerwort der WfB für den 10. 2. 2024
Entscheidungen
In der Bargteheider Lokalpolitik stehen in vielen
Bereichen Entscheidungen an. Eine davon betrifft das ehemalige
Landhaus Lüneburg „An den Stücken 49“ (Villa Wacker), für das nun
ein Gutachten vorliegt.
Die Stadt hatte das Grundstück vor zwölf Jahren auf Antrag der WfB
gekauft, um im Bahnhofsbereich bessere Gestaltungsmöglichkeiten zu
haben. Gegen die zunächst geplante zu umfangreiche Bebauung hatte
sich eine Bürgerinitiative gebildet (BASTA). Im Oktober 2022 wurde
das Haus illegal besetzt und im März 2023 unter Denkmalschutz
gestellt – beides ohne Kenntnis der Stadt. Angesichts der
bekanntermaßen völlig maroden Bausubstanz kann man sagen: Viel
Lärm um nichts. Klärende Gespräche vorab wären besser gewesen.
Die nun vorliegende Bauzustandsanalyse für das Landhaus Lüneburg
belegt: Die mögliche Unterbringung von nur einer, maximal zwei
Flüchtlingsfamilien in dem Gebäude ist finanziell nicht
darstellbar. Jede andere Nutzung erfordert gravierende Um- und
Anbauten, sodass auch der Denkmalcharakter leiden würde. Allein
die Kosten für eine Kernsanierung lägen bei rund 970.000 €. Die
Instandsetzung ist „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Das war von
vornherein absehbar. Das Gutachten wird am 15. Februar im
Bauausschuss erläutert.
Wenn die wirtschaftliche Nutzung eines Baudenkmals schlechthin
unmöglich ist, kann der Denkmalschutz aufgehoben werden.
Stadtgeschichtlich hat das Landhaus Lüneburg ohnehin nie eine
Rolle gespielt. Ohne den Altbau würden beim bereits beschlossenen
Architektenwettbewerb räumlich neue Möglichkeiten für mehr
Wohnungsbau eröffnet, bei denen die Bäume und die Krähenkolonie
erhalten werden können. Das war und ist der WfB wichtig.
Eine weitere Planungsentscheidung scheint bei der Westumgehung
möglich zu sein. Das bisher verzögernde Fledermausproblem ist dann
lösbar, wenn die Verkehrsmenge und die Fahrgeschwindigkeiten nicht
zu hoch sind. Allerdings steht das Vorhaben auf der
Prioritätenliste des Landes ziemlich weit hinten.
Bereits entschieden wurde über die Klage der FDP bezüglich der
Fraktionsgröße mit mindestens drei Abgeordneten. Das OVG Schleswig
hat den Antrag abgelehnt. Die Bargteheider Stadtvertretung hatte
aber die Teilnahme der FDP-Vertreter an der Ausschussarbeit
ohnehin bereits gesichert.
Immer noch nicht entschieden wurde über das Radwegekonzept. Es hat
noch keine Sitzung zu diesem Thema stattgefunden. Bei der
Feuerwehrplanung ist hingegen fast alles bereit für die
Ausschreibung. Im Bauausschuss wird noch über Details zu
entscheiden sein, dann geht’s endlich los, nach rund zwölf Jahren
Vorlauf.
Norbert Muras
Politikerwort der WfB für den 6.01.2024
Was wollen wir lieber?
Jan Haft, ein bekannter Naturfilmer und Buchautor,
zeigt, wie schön die Natur aussehen kann, aber auch wie gefährdet
ihre Schönheit ist. Auch ich mag schöne Bilder und gute
Nachrichten lieber als Informationen über Zerstörung und
Missstände. Trotzdem müssen wir immer wieder Fehlentwicklungen
aufzeigen, damit wir Verbesserungen erreichen.
Die Fahrradwege in Bargteheide wurden jahrzehntelang
vernachlässigt. Im Jahr 2024 haben wir die Chance, die Situation
zu verbessern. Mit dem WfB-Radwegekonzept wollen wir den externen
Planer aktiv unterstützen, damit wir konkrete Maßnahmen ableiten
und umsetzen können.
Umwelt- und Klimaschutz sind uns wichtig. Daher drängen wir
darauf, dass der Grünachsenplan, den die WfB bereits im Jahr 2020
angeregt hat, nun umgesetzt wird.
Wir als WfB werden alle politischen Maßnahmen daraufhin kritisch
hinterfragen, ob sie der Natur und dem Klima nützen. Die
Wählergemeinschaft für Bargteheide kümmert sich hauptsächlich um
die Bargteheider Belange. Jedoch beeinflussen auch die Landes- und
Bundespolitik unser Leben direkt und wesentlich. Daher dürfen wir
an dieser Stelle sagen, dass wir mit der derzeitigen
Ampel-Regierung unzufrieden sind. Die aktuellen Entscheidungen
verteuern die Energie. Sie zwingen dazu, für die Stromerzeugung
mehr Kohle zu verfeuern. Bringt uns ein Tiefdruckgebiet mal mehr
Wind, muss der Strom zu negativen Preisen ins Ausland entsorgt
werden. Wie jetzt zu Weihnachten 38 Stunden lang geschehen. Diese
volatile, wetterabhängige Einspeisung schönt zwar die Zahlen für
die sogenannte Erneuerbare Energie, kostet uns aber auf das ganze
Jahr gesehen Milliarden von Euro, ohne einen Nutzen zu haben.
Bläst der Wind, haben wir zu viel Strom, weht nur ein laues
Lüftchen, fehlt Strom. Diese physikalischen Gesetze gelten auch,
wenn, wie jetzt beschlossen, die Landesregierung die
Windkraftflächen um 50 % vergrößern will.
Wir brauchen mehr Entscheidungen auf Basis der
Naturwissenschaften, weniger Planwirtschaft, weniger Staat und
weniger Bürokratie, dafür mehr Eigenverantwortung und
Eigeninitiative. Die Regierungen scheinen eher Bauern, Industrie
und Gewerbe sowie die Verbraucher zu belasten. Dadurch bricht die
Wirtschaft teilweise ein, die Gewerbesteuer geht zurück.
Für unsere Arbeit benötigen wir Ihre Mithilfe und Ihre
Unterstützung. Nur gemeinsam und mit einer offenen,
ideologiefreien Diskussion können wir etwas erreichen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen alles Gute im neuen Jahr.
Gerhard
Artinger,
Vorsitzender der WfB